Zahnfleischbluten – harmlos oder Hinweis auf eine Zahnerkrankung? Was jetzt zu tun ist

Ihnen fällt auf, dass beim Biss in den knackigen Apfel oder beim Zähneputzen Ihr Zahnfleisch blutet? Passiert das nur einmalig, ist das in der Regel nicht besorgniserregend – dahinter steckt meist nur eine leichte Verletzung. Kommt es aber regelmäßig zu Blutungen, ist das oft das erste Anzeichen einer unausgeglichenen Mundflora. Vielleicht beruhigt es Sie, dass schätzungsweise 90 Prozent aller deutschen Erwachsenen über Zahnfleischbluten klagen. Es handelt sich für Ihren Zahnarzt also nicht um eine unübliche Beschwerde. Gerade deswegen sollten Sie diesen möglichst bald aufsuchen, um Ihr Zahnfleisch schnell und effektiv vor gefährlichen Entzündungen zu schützen. Sie meinen, es könnte bei Ihnen eine Zahnerkrankung vorliegen? Dann lesen Sie weiter im Blog Ihres Zahnarztes in Neustadt an der Weinstraße für hilfreiche Tipps und Maßnahmen.

Warum blutet mein Zahnfleisch?

Mechanische Verletzungen

Zahnfleisch – im Fachjargon Gingiva genannt – ist sensibel. Verwenden Sie zum Beispiel nach längerer Zeit wieder Zahnseide, muss sich das Zahnfleisch erst an die Kraftausübung gewöhnen. Speziell bei Interdentalbürsten sollten Sie auf die richtige Größe für Ihre individuellen Zahnzwischenräume achten. Außerdem ist vom Einsatz harter Handzahnbürsten abzuraten. Scharfkantige Borsten reizen die sensiblen Zahnhälse dauerhaft. Sind Ihre Zähne momentan besonders empfindlich und Ihr Zahnfleisch blutet? Dann ist Ihnen zur Wahl einer Zahnbürste mit sanften Borsten zu raten. Beachten Sie hierbei allerdings, dass das nur eine vorübergehende Lösung sein sollte. Denn über längere Zeit führen weiche Borsten zu einer unzureichenden Reinigungswirkung. Mit der mittelharten Option liegen Sie im Alltag meist richtig. Darüber hinaus sollten Sie beim Putzen Ihrer Zähne einen angemessenen Druck ausüben. Sind Sie sich in Ihrer Zahnputzroutine unsicher, fragen Sie jederzeit bei Ihrem Zahnarzt für Haßloch, Landau in der Pfalz und Neustadt an der Weinstraße um Rat.

Mangelnde Mundhygiene

Sie putzen Ihre Zähne unregelmäßig oder nicht gründlich genug und zur Zahnvorsorge gehen Sie auch eher selten? Dann gelingt es Plaque mit Leichtigkeit, sich am Zahnfleisch niederzulassen. So sammeln sich säurebildende Bakterien an und reizen die Gingiva. Als Folge verändert sich das Zahnfleisch und Sie sehen statt des typischen Blass-Rosa eine gerötete Schwellung.

Eine Zahnfleischentzündung, auch als Gingivitis bekannt, ist im Anfangsstadium meist mit konsequenter Mundhygiene einfach zu bekämpfen. Gerade die Zahnzwischenräume sollten Sie nicht vergessen, da sich hier Erreger hervorragend verstecken können. Handelt es sich um hartnäckigen Zahnbelag, den Sie besonders rasch und gründlich loswerden möchten, dann sollten Sie eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen. 

Parodontitis

Bei langer unzureichender Pflege entzündet sich das Zahnbett – es entwickelt sich eine Parodontitis. Die Gefahr hierbei: Zu Beginn verläuft eine Parodontitis meist ziemlich schmerzfrei, sodass sie leicht vernachlässigt wird. In Folge breitet sich eine chronische Parodontitis auf den gesamten Zahnhalteapparat aus. Das Gewebe um die Zähne wird abgebaut, das Zahnfleisch zieht sich zurück und die Zahnhälse liegen offen. Das birgt nicht nur das Risiko von Zahnverlust, sondern auch ernstzunehmender Krankheiten für den gesamten Körper, da sich entzündende Erreger über die Blutbahn im Organismus verteilen. Darum ist es wichtig, das Zahnfleisch im Blick zu behalten und wiederholendes Bluten ernst zu nehmen.

Weitere Ursachen

Menschen mit angeschlagenem oder eingeschränktem Immunsystem sind allgemein anfälliger für Zahnfleischbluten. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Schwangere. Aufgrund der hormonellen Umstellung kann sich das Bindegewebe im Mund lockern. Das Zahnfleisch wird dann kräftiger durchblutet und ist somit empfindlicher. Bakterien haben dann leichten Zugang. Eine weitere Risikogruppe sind Personen, die Medikamente wie Immunsupressiva einnehmen, die als Nebenwirkung Zahnfleischbluten auslösen. HIV, Diabetes mellitus und Tumorerkrankungen verändern den Stoffwechsel, was ebenso zum Bluten der Gingiva führen kann.

Schlechtsitzende Prothesen begünstigen Zahnfleischbluten zusätzlich, ebenso wie der übermäßige Konsum von Alkohol und eine unausgewogene Ernährung. Kritisch bei Letzterem ist ein Mangel an Vitamin C.

Was hilft gegen Zahnfleischbluten?

Vorbeugende Maßnahmen sind das A und O. Eine gesunde Ernährung wirkt antientzündlich. Nährstoffreiche Lebensmittel sollten daher routinierter Teil Ihrer Mahlzeiten sein. So findet sich Vitamin C beispielsweise in besonders hoher Dosis in roter und grüner Paprika oder Broccoli.

Wer täglich morgens und abends für je drei Minuten putzt, ist auf der sicheren Seite. Die Pflege der Zahnzwischenräume ist elementar; der ergänzende Einsatz einer Mundspülung kann über die temporäre Dauer von maximal zwei Wochen helfen. Außerdem sollten Sie an das regelmäßige Wechseln der Zahnbürste denken. Ist sie ausgefranst oder schon seit drei Monaten im Einsatz? Zeit für eine neue!

Wann sollten Sie bei Zahnfleischbluten den Zahnarzt aufsuchen?

Im ersten Moment können Sie Zahnfleischbluten selbst behandeln. Pressen Sie dafür eine saubere Kompresse auf die betroffene Stelle, bis die Blutung stoppt. Manchmal kann auch eine lokale Kühlung, beispielsweise mit einem Eiswürfel, hilfreich sein. Blutet Ihre Gingiva regelmäßig bereits nach leichtem Kontakt? Dann vereinbaren Sie umgehend einen Arzttermin.

Trotz aller Tipps können Sie nicht alle Speisereste im Mund beseitigen. Daher sollten Sie ungefähr alle sechs Monate zu einer professionellen Zahnreinigung und noch häufiger zur Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt vorbeisehen. Das Praxis-Team von Dr. Yves Anke steht Ihnen in der pfälzischen Region um Landau und Haßloch gern zur Seite!